Doping: Huber, Dr. Georg

Deutsche Ärzte und Doping

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Georg Huber

Dr. Georg Huber, geb. 1943, arbeitete viele Jahrzehnte als Oberarzt in der Abteilung Rehabilitative und Präventive Medizin der Universitätsklinik Freiburg. Er ist ursprünglich Facharzt für Innere Medizin und zusätzlich qualifiziert als Arzt für Neuraltherapie, Arbeitsmedizin und Sportmedizin. Als sein ‚Ziehvater‘ gilt Prof. Keul. Seit 1972 nahm er als Olympiaarzt an vielen Spielen bis 2004 teil. Ab 1980 war er verantwortlich für die Ausstattung der Olympia-Apotheken.

Seit 1978 arbeitete er für den BDR als Verbandsarzt, ab 1982 als deren leitender Koordinator für Medizin. Seit 1995 betreute er als DSV-Mannschaftsarzt die deutsche alpine Nationalmannschaft im Bereich Leistungsdiagnostik.

Von 1986 an fungierte er zudem als Verbandsarzt und Anti-Doping-Beauftragter des Behindertensportverbandes und war von 1998 bis 2004 betreuender Arzt bei den Sommer-Paralympics. Als Rennarzt für die Firma Porsche betreut er die 24 Stunden von Le Mans und war in der Motorradszene aktiv.

Bis zur Auflösung des DSB war er Mitglied der Antidoping-Kommission von DSB und NOK.

Huber war von 2003 bis 2007 Mitglied der „Arbeitsgruppe Medizin & Analytik“ der deutschen Nationalen Antidoping-Agentur NADA.

2003 erhielt Dr. Georg Huber das Bundesverdienstkreuz am Bande, 2005 wurde er von der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) zum Sportarzt des Jahres gewählt.

Im Mai 2007 wurde Dr. Huber von der Universität Freiburg suspendiert aber aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht entlassen. Er verlor zudem seine Funktionen als Verbandsarzt.

„Dr. Georg Huber richtete erstmals bei den Spielen 1980 in Lake Placid eine zentrale Apotheke für die deutsche Mannschaft ein. Um die Ausstattung in Athen mit insgesamt 80 Tonnen Gewicht und 242 verschiedenen Medikamenten und Verbandsmaterial sowie vielem technischem Gerät vom Eisbeutel bis zum Ultraschallgerät, vom Müllsack bis zur Klimaanlage und vom EKG bis zum Lungenfunktionsgerät hätten viele deutsche Kliniken die Olympia-Ärzte beneidet. Den 26 Ärzten und 40 Physiotherapeuten, die für die Betreuung der deutschen Olympia-Mannschaft zuständig waren, erfüllte Dr. Georg Huber alle Wünsche.“
(gots.org, 17.6.2005)

Dr. Georg Huber arbeitete still, viel mediales Aufsehen erregte er nicht, dafür waren an der Universität Freiburg andere zuständig. „Schorsch“ oder „Jogi“ war beliebt. Doch im Zuge der Doping-Geständnisse deutscher Radprofis nach 2006 kamen immer mehr Einzelheiten über verbreitete Dopingpraktiken im deutschen Radsport zutage. Mit dem Geständnis von Patrik Sinkewitz 2007, der angab, im Jahr 2000 bei der U23-WM aufgrund eines zu hohen Hämatokrits nachhause geschickt worden zu sein, war auch der Verbandsarzt der deutschen Radler endgültig öffentlich in die Nähe betrügerischer Leistungssteigerung gerückt. Es wird noch ein weiterer Vorfall aus dem Jahr 2000 gemeldet. Patrik Sinkewitz wurde bei der Thüringen-Rundfahr positiv auf das Lokalanästhetikums Benzocain getestet. Huber rechtfertigte die Anwendung mit einer Racheninfektion und dem Einsatz von Lutschtabletten, einer nicht erlaubten systemischen Anwendung, und mit einer „„merkwürdigen“ Kumulationsbegründung“ (Zwischenbericht). Der BDR akzeptierte dies, Sanktionen gab es nicht.

Patrik Sinkewitz wäre nicht der erste Fahrer gewesen, der aufgrund der Medikamentierung des Arztes positiv getestet und sanktioniert wurde. 1994 versuchte sich der Amateurfahrer Ralf Schmidt gerichtlich zu wehren, musste jedoch nachgeben. Huber empfahl dem unter starken Asthma leidenden Schmidt das Mittel Triamcinolon, ein Cortisonpräparat, das verboten war.

„Ich habe ihn [Huber] gefragt, ob ich das Mittel am Tag der deutschen Meisterschaften nehmen kann. Er hat mir sogar zu dem Präparat geraten“, sagt Schmidt. Er habe sich alles genau aufgeschrieben, was die Dosierung anbelangt. Und sich das Mittel in Bonn von einer Ärztin injizieren lassen. Noch eins hat der Radamateur getan, um sich abzusichern. Er hat, als er als dritter der Meisterschaften zur Urinprobe gebeten wurde, im Dopingprotokoll genau vermerkt, was er genommen hat. Medikament, Dosierung und versehen mit dem Zusatz „in Absprache mit Dr. Huber“.“ (…) Wolfgang Schulze, Sportlicher Leiter der RSG Frankfurt: „Wenn der BDR zu dem Schluß kommt, daß Ralf schuldig ist, dann muß er auch Dr. Huber aus dem Verkehr ziehen.““ (FAZ, 15.9.1994)

Testosteron für junge Radfahrer

Der Abschlussbericht hält zudem fest:
„Eingeführt in die Dopingpraktiken wurde Jörg Müller durch seinen „Mentor“ im Verein. Lieferanten waren ältere Rennfahrer, die damit gedealt hatten. Von diesen Fahrern habe er auch gewusst, dass die damals spärlichen Kontrollen bei Wettkämpfen nicht zu fürchten seien, weil die Proben gar nicht oder nur in wenigen Einzelfällen oder nur in begrenztem Umfang analysiert würden. Die Situation 1986, vor der Weltmeisterschaft in Colorado, zeigt die lockere Handhabung der Kontrollen. Während des davor absolvierten Trainingslagers in München seien einige Proben Urin abgenommen worden. Diese wären nach Ansicht des Zeugen auf Grund der verschiedenen eingenommenen Leistungssteigerungsmittel auch nach dem damaligen Kenntnisstand sicher positiv gewesen. Passiert sei aber nichts. Bei den gutdotierten Kriterien in der Pfalz in den achtziger Jahren hätten zwar gelegentlich Kontrollen stattgefunden, aber auch bei diesen Rennen hätten die Fahrer gewusst, dass dabei nichts herauskomme. Bei der Coca-Cola-Trophy 1990 seien alle zwei bis drei Tage Kontrollen durchgeführt worden, aber kein Fahrer sei aufgefallen. Er selbst sei von einem Arzt zur Dopingkontrolle mitgenommen worden. Der Arzt sei einen Umweg gefahren und dadurch zu spät gekommen. Geredet habe man darüber nicht. Konsequenzen habe es auch nicht gegeben. Auch an dieser Schilderung der Kontrollpraktiken durch den Zeugen bestehen keine Zweifel.“
>>> Abschlussbericht Expertenkommission

Ende 2007 wird Dr. Huber dann des Testosterondopings beschuldigt. Christian Henn und Jörg Müller gaben an, von Huber Testosteron erhalten zu haben.

„“Es ging doch nicht 1995 los, wie bei Telekom“, sagt Müller. „Sondern schon viel früher.“ In seinem Fall 1987, als sich die jungen Straßenamateure des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei einem französischen Etappenrennen, der Tour de l’Avenir, aufhielten. „Damals habe ich von Weibel während der Rundfahrt mehrfach Andriol bekommen“ – der Wirkstoff Testosteron stand schon damals auf der Verbotsliste.“ (…) „“Uns war klar, dass die im Osten gedopt wurde, also mussten wir auch etwas nehmen. Das Ganze lief damals in enger Abstimmung mit Professor Georg Huber von der Uniklinik Freiburg.“ Ob der BDR-Straßenvierer in Seoul gedopt gewesen sei, könne er nicht sagen, meint Müller, „ich war ja dann doch nicht dabei – aber in der Vorbereitung sicher.“ (SZ, 25.5.2007)

Am 29.5. 2007 gab Dr. Huber zu, zwischen 1980 und 1990 einzelne U23-Straßenradfahrern (19-23 Jahre) mit dem leistungssteigernde Hormon Testosteron versorgt zu haben. (PM, 29.5.2007). Am 11. Juli nahm er die Aussage etwas zurück und sprach nur mehr von 2 Fahrern, denen er Testosteron verschrieben hätte, „zum Ausgleich der von ihm durch medizinische Tests festgestellten „Dysbalance“ in der Regenerationsphase.“

Im Schlussbericht der Expertenkommission wird festgehalten:

„Seine vor der Kommission am 11. Juli 2007 gemachten Angaben, er habe nur 1987 und nur den Amateuren Jörg Müller und Christian Henn Andriol® Kapseln gegeben, „um eine Dysbalance als Folge schwerer Trainingsbedingungen auszugleichen“, ist im Wesentlichen widerlegt. Fest steht, dass Dr. Huber nicht nur 1987 sondern auch 1988 Radamateuren das seit 1984 im Sport verbotene Testosteron in der Form von Andriol® Kapseln zur unerlaubten Leistungssteigerung verabreicht hat. Die Testosterongaben waren damals zusammen mit Nahrungsergänzungsmitteln und Vitamingaben Bestandteil der Betreuung durch Dr. Huber und den Trainer Weibel. Dabei hat eine irgendwie geartete Aufklärung über Nebenwirkungen und Gefahren nicht stattgefunden. Gesprochen wurde dagegen über die leistungsfördernde Zunahme der Muskelmasse durch Anabolika und die Möglichkeit, die Regeneration nach hohen Leistungen zu beschleunigen.“ (S. 35)

Robert Lechner beschreibt die damalige Situation wie folgt:

„„Jogi“, wie dieser in der Szene liebevoll genannt wurde, hat „aufgrund mir nicht bekannter Erkenntnisse begonnen Mittel zu verschreiben oder im Behandlungszimmer direkt heraus zu geben, Eisenpräparate, Mineralstoffe, sonstige Mittel, die ich jetzt gar nicht aufzählen kann aber letztendlich gipfelte es darin, dass Ende 1987 konkret das erste Mal Anabolika gegeben wurden.“ (…) Er nahm bis zum 8. August, bis 6 Wochen vor den Olympia-Einsatz 1988 die anabolen Steroide Stromba und Andriol und sowie das Cortisonpräparat Urbason (Szenenjargon für Andriol und Urbason „urbi et orbi“) eingebettet in einen Mix erlaubter Stoffe. Danach bis zu den Spielen wurde ihm ein Mittel gespritzt, das ihm nicht genannt wurde, über das er heute nur Vermutungen anstellen kann. Diese Vorgehensweise stellte sicher, dass während der Spiele keine positive Probe anfiel.“ (Robert Lechner)

Vor eventuellen Gefahren warnte der Arzt nicht. Er sah wohl auch keine, denn als Anhänger der Substitutions-Theorie war er offenbar davon überzeugt, mit den Medikamenten den Sportler Gutes zu tun.

„«Es hat kein Doping gegeben», sagte der 64-Jährige. Er habe die verbotenen Mittel zwar verabreicht, es sei ihm dabei jedoch nicht um eine Leistungssteigerung gegangen. «Die Abgabe der Mittel hatte medizinische Gründe», sagte Huber. «Ziel war, den menschlichen Organismus vor dem totalen Verbrauch zu retten.» Die körperlich extrem belasteten Sportler seien zur Gesundung auf die Mittel angewiesen gewesen.“ (mz-web, 27.11.2007)

Diese Argumentation, die ihren Ursprung in den 70er Jahren hatte, heute noch so offensiv vertreten zu hören, kann erstaunen. Wie verbreitet ist sie noch?

Verharmlosung

Man muss dem Arzt wohl generell einen Hang zur Verharmlosung des Medikamentenmissbrauchs unterstellen. 1991, als die ersten EPO-Todesfälle bekannt wurden, auch 4 deutsche Radsportler sollen gestorben sein, sieht Huber gemeinsam mit Keul keine Notwendigkeit Einhalt zu gebieten. (der Spiegel, 10.6.1991). Noch 2003 leugnet er in einem Welt-Interview die Möglichkeit, dass Anabolika und EPO eine Mitschuld daran tragen könnten, wenn Radsportler an Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen sterben.

Doping durch EPO oder Anabolika kann kaum eine Rolle spielen. Für Hunderttausende von nierenkranken oder krebskranken Menschen sind EPO und Anabolika lebensrettend. Es ist nicht erforscht, ob EPO oder Anabolika Langzeitschäden hinterlassen.“

Die Anabolikarealitäten zeigten schon seit Langem ein ganz anders Bild und von EPO kannte man es auch besser, zumal an der Universität Freiburg. Hier wurde intensiv zu EPO geforscht und das Freiburger Team gehörte zu den ersten, „die bereits 2003 über gesundheitsschädliche Effekte von Erythropoetin bei Krebspatienten berichteten.“ (Universität-Klinikum Freiburg , 22.2.2008)

Wusste Dr. Huber nichts von diesen Forschungen und deren Ergebnissen? Zudem ließ sich Huber über seine Anwälte von der Klinikverwaltung im Rahmen seiner Suspendierungsverfahrens bestätigen, dass Testosteron keine leistungssteigernde Wirkung habe.

„Dabei sei der Uniklinik ein Fehler unterlaufen. Sie habe den Anwälten im Zuge der Suspendierung schriftlich bestätigt, dass Testosteron nicht leistungssteigernd sei. «Diese Aussage ist nachweislich falsch», sagte Brandis.“ (mz-web, 27.11.2007)

Andreas Singler hält in seinem 2016 veröffentlichten Gutachten (Singler, 2016) fest, dass Huber zu ploypragmatischer Behandlung neigte. D.h. er wandte gerne gleichzeitig eine Vielzahl von Medikamenten und Methoden an, daher wurde er laut eines Zeitzeugen in der Szene „Dr. Smarties“ genannt.

Aufklärungsbedarf

„Er hat letztlich für jedes Wehwehchen eine Tablette gehabt und damit letztlich eine Art Einstiegsdroge für die Fahrer gebracht und insbesondere auch demonstriert, dass der Arzt mit an der Leistung des Athleten beteiligt ist. Er ist ein herzensguter Mensch und er ist 24 Stunden für jeden da. Deshalb fällt es mir auch schwer und jedem anderen auch, irgendetwas Negatives über ihn zu sagen. Huber war ein Anhänger der Substitutionstheorie. Wenn ein Wert zu niedrig war, dann wollte er dafür etwas geben und wenn ein Wert zu hoch war, dann wollte er auch dafür etwas geben. Keul hat sich da nie eingemischt. Er hat keinerlei Interessen für solche Kleinigkeiten gehabt.“
(Dr. W. Stockhausen über Dr. Huber, Zwischenbericht)

Vieles bleibt weiter im Dunkeln.

Ein früherer Radprofi behauptete, ein Rezept von Huber über das Blutdopingmittel Epo Mitte der neunziger Jahre erhalten zu haben. Es soll über eine Betriebskrankenkasse abgerechnet worden sein. Der ehemalige Sportler will sich dazu aber nicht öffentlich äußern: „Gegen den Jogi sage ich nichts.““

Und auch der bislang mit Doping selten in Kontakt gebrachte Motorsport kann ruhig bleiben:

„Selbst die Motorsportfraktion lässt sich nicht namentlich zitieren. Obwohl ein ehemaliger PR-Profi von Porsche während eines der berühmten 24-Stunden-Rennen in Le Mans vom Medizinmann Huber wach gemacht worden sein soll. Und mit ihm die halbe Mannschaft. Dann verfolgte man in der Nacht angeblich putzmunter, wie der jeweilige Pilot mit Spitzengeschwindigkeiten jenseits der 300 Runde um Runde, Stunde um Stunde über die Gerade schoss, ohne dem Sekundenschlaf zu verfallen.“ (FAZ, 1.3.2008)

Die ‚Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen‘ hält in ihrem Schlussbericht fest, dass es Verbindungen zu den Ärzten Schmid und Heinrich gegeben hat, schon aufgrund deren Tätigkeit für den Bund Deutscher Radfahrer.

Gegen eine „enge Beziehung unter den Ärzten oder gar einen Erfahrungsaustausch über Dopingpraktiken spricht die Aussage von Dr. Wolfgang Stockhausen, der zu Dr. Huber vor der Kommission am 19. Februar 2008 angegeben hat, dieser habe sich aus der Telekom-Sache herausgehalten.“

2007 wurde Prof. Werner Franke in einem Vergleich untersagt Dr. Huber einen Doper zu nennen. Huber hatte in einer schriftlichen Erklärung eidesstattlich versichert, den beiden oben genannten U23-Fahrern Andriol lediglich zum Zwecke der Gesunderhaltung verabreicht zu haben. Nach den Aussagen von Robert Lechner vor der Großen Untersuchungskommission der Freiburger Sportmedizin erstattete Franke im Juni 2011 Anzeige wegen Falschaussage an Eides statt. Das Verfahren wurde eingestellt, da angeblich verjährt. Das Gericht legte die Aussage Lechners aus dem Jahr 2008 zugrunde. Franke bezieht sich aber auf 2011 und ging gegen diesen Bescheid vorgehen. (FAZ, 26.1.2011, FAZ, 1.3.2012, Bad. Z.: 2.3.2012) Franke erhielt recht und darf nun behaupten, Huber habe planmäßig gedopt, allerdings nur bezogen auf den Fall Lechner. Im Januar erließ das Amtsgericht Freiburg einen Strafbefehl über 2 Monatsgehälter, 9 000.- € wegen falscher Eidesstattlicher Versicherung. Huber ließ dagegen Einspruch erheben, ob es dabei bleibt, ist noch offen. Wenn ja, käme es zu einer Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht. (Bad. Z., 25.1.2013)

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Frage, ob Huber und eventuell auch andere deutsche Sportmediziner, über das neue in Seoul eingesetzte Nachweisverfahren von Stanozolol (Stromba) Bescheid wussten und Huber daher das Anabolikum vor den Spielen rechtzeitig absetzen ließ. Das neue Verfahren wurde von Prof. Donike in Köln entwickelt und war nicht breit kommuniziert worden. Allerdings war es in Workshops vorgestellt worden und das BISp wusste ebenfalls davon.

„Lechner hatte vor der Kommission sogar aus seinem alten Trainingshandbuch zitiert: „Jeden Tag zweimal eine.“ Zu Saisonbeginn im Frühjahr 1988 habe man dann eine Art „Sicherheitspuffer“ vor Entdeckung eingebaut und sei auf Testosteron umgestiegen – just auf das von Huber in anderen Fällen als medizinisch notwendig eingeräumte Andriol, sowie auf das Cortisonpräparat Urbason.“ (SZ, 24.2.2012, dradio, 26.12.2012)

Georg Hubers sportärztlicher Werdegang steht in engem Zusammenhang mit der Freiburger Sportmedizin. Andreas Singler arbeitet in seinem Gutachten von 2016 diese Verbindung heraus und damit auch die Verbindung zu der Dopingtradition, etabliert von Prof. Joseph Keul und insbesondere Armin Klümper, zu dessen Doping- und Medikamentierungspraxis es viele Parallelen gibt. Siehe hierzu A. Singler, Doping beim Team Telekom/T-Mobile…, S. 121ff)

Monika, Februar 2009, spätere Ergänzungen