Radsport – Dopingfälle / cycling doping cases

Doping-Archiv-Listen Dopingvorfälle Radsport

Ab Januar 2019 sind nur noch folgende Dopingfalllisten online, Begründung s.u.:

Internationale Dopingdatenbanken

Listen aktuell sanktionierter Personen finden sich bei nationalen Anti-Doping-Agenturen und internationalen Sportverbänden.


Keine umfassenden Dopingfalllisten mehr auf c4f und damit auf doping-archiv.de online

Ab Januar 2019 ist meine ausführliche Dokumentation von Radsport-Dopingfällen ab den 1940er Jahren bis 2012, Tabellen mit alphabetisch sortierten Namen, nicht mehr online. Sie hatte ihren Zweck erfüllt.

Als wir damit begannen, Doping im Radsport zu dokumentieren, wurde das Jahrzehnte bestehende flächendeckende Doping im Radsport noch geleugnet, obwohl es viele Quellen und Nachweise hierfür gab und Insider und auch Journalisten bestens Bescheid wussten bzw. hätten Bescheid wissen können. Der Eklat der Tour de France 1998 weckte auf, doch es bedurfte noch vieler Affairen und Diskussionen, bis endlich auch die UCI nicht mehr ihre Dopingvergangenheit leugnen konnte. Die c4f-Dopinfallliste hat ihren Beitrag zu dieser Diskussion geleistet, hat dazu beigetragen, dass das Leugnen immer schwerer fiel.

Im Zuge der weiteren großen Skandale nach 2000 und allgemeinen großen medialen Aufmerksamkeit gegenüber dem Thema Doping, der Gründung der WADA und der nationalen Anti-Doping-Agenturen nahm die Zahl der öffentlich bekannten Dopingfälle zu. Entsprechend umfangreicher wurden auch die Listen auf c4f. Viele Namen, vor allem der letzten 15-20 Jahre sind kaum bekannt, auch nicht die Hintergründe zu ihren Verfahren, häufig waren es Amateure.

Die dauerhafte Veröffentlichung in Verbindung mit Dopingvergehen ist meiner Meinung nach zu hinterfragen. Die verschiedensten Verbände und Dopingagenturen führen mittlerweile Listen sanktionierter Personen, doch meistens werden die Namen nach Beendigung der Sperre gelöscht. Doping ist kein Verbrechen, dennoch werden Dopingsünder/innen in einer Weise öffentlich namentlich vorgeführt, wie es in anderen gesellschaftlichen Bereichen nicht vorkommt.

Hinzu kommt, dass die Zahl der überführten Personen nach vielen Schätzungen sowohl in früheren Jahrzehnten als auch heute weit unter der Zahl der tatsächlich dopenden und mit Doping in Verbindung stehenden liegt. Im Radsport war jahrzehntelang das flächendeckende Doping im Hochleistungsbereich keine Mär. Experten gehen seit mehr als 10 Jahren davon aus, dass bis zu 40% und mehr der Hochleistungsathleten*innen zu verbotenen Mitteln greifen. Auch vor diesem Hintergrund macht es meiner Meinung nach wenig Sinn, ein paar wenige Personen dauerhaft an den Pranger zu stellen.

Ausnahmen gibt es. Viele, insbesondere prominente Sportler*innen, Funktionäre und Trainer sind eng verbunden mit der Dopinggeschichte des Sports. Glaubhaft darstellen lässt sich diese nur, indem die beteiligten Personen genannt werden. Daher wird es weiterhin einige Listen geben. Ich mache es davon abhängig, ob ich, rein subjektiv gesehen, der Meinung bin, dass diese dazu beitragen könnten, die Dopingproblematik zu erhellen und besser zu verstehen. Das gilt auch für Listen, die ich zu anderen Bereichen, z.B. Fußball, erstellt habe.

Meine Entscheidung geht auch auf meine Überzeugung zurück, dass sich das Dopingproblem nicht mit der Fokusierung auf Personen reduzieren lässt. Wenn überhaupt, könnte eine breit angelegte Prävention ohne Schwerpunkt auf Repression etwas ausrichten.

Monika, Januar 2019